Halsbandleguane
das
Wichtigste zu ihrer richtigen Haltung und Zucht
von
Robert und Regina Schumacher, Witten a.d. Ruhr
Rat: wenn sie durch das persönliches Gespräch mit anderen,
oft langjährigen Terrarianern, mehr über ihre Tiere erfahren wollen und weitere
Tipps zur richtigen Haltung suchen, empfehle ich ihnen das monatliche Treffen
einer DGHT- Stadtgruppe in ihrer Nähe zu besuchen. Wo in ihrer Nähe ein
regelmäßiges Treffen stattfindet, können sie nach Anklicken des gelben Banners
erfahren.
Halsbandleguane, Gattung Crotaphytus "Die kontinuierliche Zucht des Halsbandleguans..." Text und Literaturhinweise !!! Links
zu unseren Artbeschreibungen, den Biotopen, aktuelle Klimainformationen
|
2002
erschienen: der
Film zum Thema Vergesellschaftung |
Halsbandleguane, Gattung Crotaphytus HOLBROOK, 1842
Vorkommen, Lebensraum
Die Gattung Crotaphytus
bewohnt verschiedene Bundesstaaten der mittleren und westlichen USA sowie größere
Teile Mexikos. In Mexiko gehören Niederkalifornien, weite Bereiche der
mexikanischen Sonora- und Chihuahua Wüste sowie einige Inseln im Golf von
Kalifornien zu ihrem Lebensraum. Die südlichsten Fundorte der Gattung liegen in
dem mexikanischen Bundesstaat San Luis Potosi (Crotaphytus collaris). In
den USA erreicht eine Art das südliche Oregon und Idaho, wo auch die
nördlichsten Fundorte der Gattung liegen (Crotaphytus bicinctores).
Alle Halsbandleguane sind Bewohner felsiger Trockengebiete. Einige Arten werden
bis in Höhen von 1800-2500 m ü. NN im Gebirge angetroffen und sind hervorragend
an diesen hochgelegenen Lebensraum mit seinen extremen Temperaturschwankungen
angepaßt. In Landschaftsformen in denen Felsen oder große Steine fehlen, sind
die Vertreter dieser Leguangattung im allgemeinen nicht anzutreffen. Eine
Ausnahme hiervon bildet der in Teilen Texas lebende, großwüchsige Crotaphytus
reticulatus, der einen abweichenden Lebensraum im Flachland bewohnt. Anders
als alle anderen Arten der Halsbandleguane wird Crotaphytus reticulatus
vor allem in der Nähe von zu unregelmäßigen Zeiten wasserführenden Flußläufen
gefunden, die von regelmäßigen Überflutungen bedroht sind (Tamaulipas- Region).
Die Niederschläge dieser Gebiete sind durchweg sehr gering, die Vegetation
reicht je nach dem bewohnten Lebensraum von lockerem Koniferenwald bis zu
lebensfeindlichen Lavaflüssen in einigen Kernbereichen sehr trockener, im
Sommer unerträglich heißer, im Winter ausgesprochen kalter Wüstengebiete. Von
einigen Arten werden Landstriche bewohnt, in denen im Winter Temperaturen bis
-40°C auftreten können, im Sommer erreicht der Fels oft Oberflächentemperaturen
bis zu 90°C. Der Jahresrhythmus aller Arten ist durch eine relativ kurze
jährliche Aktivitätszeit und eine längere Ruheperiode im Spätsommer mit
anschließender Winterruhe geprägt.
Eine genauere Schilderung hierzu finden sie in meinem neuen Buch
"Halsbandleguane", was seit dem Herbst 2002 im Buchhandel erhältlich
ist.
Bitte beachten Sie bei der Anschaffung von Halsbandleguanen, daß gerade der
Lebensraum der hier oft gehandelten Crotaphytus collaris einem relativ
gemäßigten Typ entspricht. Das von dieser Art bewohnte, stark gebirgige Busch-
und Waldland entspricht kaum dem klassischen Bild einer "Wüste". Dies
führt auch heute noch regelmäßig zu entsprechenden Haltungsfehlern.
Die Arten
Die folgenden
9 Arten wurden bisher beschrieben und sind im Moment als valide anerkannt:
wissenschaftliche Bezeichnung |
Verbreitungsgebiet |
|
Crotaphytus antiquus AXTELL & WEBB, 1995 |
einige wenige abgelegene Gebirgszüge |
zentr. Mexiko |
Crotaphytus
bicinctores SMITH
& TANNER, 1972 |
Lavaflüsse und Gebirge im großes Becken |
westl. |
Crotaphytus
collaris SAY,
1823 |
Gebirge des mittleren Westen, Südwesten |
südl.USA, nördl. Mexiko |
Crotaphytus dickersonae SCHMIDT, 1922 |
einzelne Insel und benachbartes Festland |
kalif. Golf / Mexiko |
Crotaphytus grismeri MC GUIRE, 1994 |
einzelner abgelegener Gebirgszug |
nordwestl. Mexiko |
Crotaphytus
insularis
VAN DENBURGH & SLEVIN, 1921 |
einzelne Insel |
kalif. Golf / Mexiko |
Crotaphytus nebrius AXTELL & MONTANUCCI, 1977 |
Sonora |
westl. Mexiko |
Crotaphytus
reticulatus BAIRD,
1859 |
Tal des unteren Rio Grande |
südl. USA |
Crotaphytus vestigium SMITH & TANNER, 1972 |
Halbinsel von Niederkalifornien |
Mexiko |
Links: Goldkopf- Halsbandleguan Rechts: Lebensraum im Castle
Valley, Utah. |
Ernährung, Haltung und Zucht
Nahrung laut verschiedenen Freilandstudien für Crotaphytus collaris:
Geradflügler (Orthoptheroidea), meistens Heuschrecken, Käfer (Coleoptera), Schmetterlinge (Lepidoptera), Schnabelkerfe / Wanzen (Hemipteroidea), Hautflügler (Hymenoptera), Zweiflügler (Diptera), Echte Netzflügler (Neuroptera), Pflanzensauger / Zikaden (Homoptera), Spinnentiere (Arachnida), Schnecken (Gastropoda) und Hundertfüßer (Scolopendromorpha).
Nahrung laut verschiedenen Freilandstudien Crotaphytus bicinctores:
Geradflügler (Orthoptheroidea), auch hier meist Heuschrecken, Hautflügler (Hymenoptera) davon ein Teil Ameisen, Käfer (Coleoptera), Schmetterlinge (Lepidoptera), Zweiflügler (Diptera), Pflanzensauger / Zikaden (Homoptera), Schnabelkerfe / Wanzen (Hemipteroidea), Spinnentiere (Arachnida), Echte Netzflügler (Neuroptera) sowie Libellen (Odonata).
Ein Großteil
der Nahrung besteht demnach in der Natur aus Heuschrecken, Schmetterlingen und
Käfern und entspricht den in menschlicher Obhut in der Regel zur Verfügung
stehenden Futtermitteln. Nach meinen eigenen Erfahrungen werden folgende gut
züchtbaren bzw. käuflich zu erwerbenden Futtersorten akzeptiert: Falter und Raupen
der großen und kleinen Wachsmotte, Wüsten- und Wanderheuschrecken, verschiedene
Fliegen und Fliegenmaden, besonders Steppen- und Kurzflügelgrillen, Heimchen,
Engerlinge des Rosenkäfers, Mehlkäfer und Larven, Argentinische Riesenschaben,
Keller-und Mauerasseln, Zophobas und Getreideschimmelkäferlarven.
Fast alle anderen Gliedertiere, die im allgemeinen als Wiesenplankton
bezeichnet werden und in den Sommermonaten im Freien erbeutet werden können,
werden ebenfalls gern gefressen. Ausdrücklich sollen hier Spinnen, Hundertfüßer
oder auch Raupen genannt werden.
Der aus kleineren Fluginsekten und Heuschrecken bestehende Teil dieses Futters ist darüber hinaus besonders wichtig für die Ernährung der Jungtiere.
Eine
Grundversorgung mit Kalzium und Spurenelementen findet über als Bodengrund
eingestreuten Grit statt. Zusätzlich werden die Futterinsekten regelmäßig mit
einem Kalziumpräparat (z.B. Vitakalk) bestreut. In regelmäßigen Abständen,
besonders vor Eiablagen, sonst ein- bis zweimal im Monat, werden über das Futter
folgende Vitaminpräparate gereicht: Vigantol®- Öl. Dieses Vitamin D haltige
Präparat ist hoch dosiert wird vor allem den Erwachsenen unter Beachtung der
nötigen Dosierungsempfehlung zusammen mit Wachsmaden oder anderen Futtertieren
gereicht. Auch ein Multi- Vitaminpräparat findet Anwendung. Jungtiere erhalten
das für ein gesundes Wachstum nötige Kalzium und Vitamin D durch die Gabe von
Calzium-D-Sandoz®.
Komplikationen
bei der Fütterung können in Terrarien entstehen, die einen Bodengrund aus Sand
tragen. Mit dem Futter können teils große Mengen von anhaftendem Sand
aufgenommen werden. In Magen und Darm abgelagert, können diese zum Tode führen.
Links: Mohave-Halsbandleguan, Rechts: Lebensraum im
Great Basin, Oregon. |
Weitere Hinweise
Für die erfolgreiche Haltung und Zucht sind der Aufbau und die Einrichtung der Terrarien, das Futterangebot, die Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen sowie die Einhaltung eines den natürlichen Bedingungen entsprechenden Haltungsrhythmus wichtig, der an die verschiedenen Jahreszeiten angepaßt werden muß.
Wesentlich für
eine erfolgreiche Zucht ist eine 2-3 Monate andauernde Überwinterung bei ca.
5-10 Grad Celsius. In den Sommermonaten sollten die Tiere bei Tagestemperaturen
von 35-45 Grad Celsius gehalten werden, Nachts ruhig mit stark absinkender
Temperatur.
Die Helligkeit im Terrarium sollte so hoch wie möglich sein, entsprechende
Lampen (Leuchtstofflampen, HQI- Licht oder Kombinationen) sollten den
Möglichkeiten entsprechend gewählt werden.
Für eine dauerhafte Haltung und Zucht sind Gruppen von 1 Männchen und 1-2 Weibchen
zu empfehlen. Einer solchen Gruppe sollte eine Behältergröße von ca. L x B x H
= 130 x 60 x 40 cm geboten werden wobei als Bodengrund eine Steinfläche ohne
Sand zu bevorzugen ist.
Die Wände sind als Felswände auszuführen, durch waagerechte Vorsprünge lassen
sie sich für die Tiere nutzbar gestalten.
Wenn nötig bieten sich mit fester Blumenerde gefüllte Schalen in Katzenklo- Größe als Eiablagemöglichkeit an. Fortpflanzungsfähige Weibchen legen normalerweise zwei (manchmal bis zu sechs, bei jungen Weibchen ein) Gelege pro Jahr, mit je 6-7 Eiern (Art- und Unterartabhängig).
Gelege werden meist in einem Abstand von 30-40 Tagen abgesetzt und schlüpfen bei einer Inkubationstemperatur zwischen 28 und 31 Grad Celsius in 45-65 Tagen (dies ist Art- Temperatur- und Feuchtigkeitsabhängig). Die Jungtiere unterscheiden sich in der Färbung teils sehr von den Erwachsenen. Ihre Aufzucht in Gruppen erweist sich als problemlos, wird dabei auf ungefähre Größengleichheit der Tiere geachtet.
Oben und unten: |
Oben und unten: |
Oben: |
Oben: |
Unten: |
Unten: |
Unten: |
Unten: |
Angebote, Gesuche, Tausch, Fragen
Wenn Sie Wünsche oder Fragen zu den hier behandelten und von uns gehaltenen Reptilienarten haben, teilen Sie uns diese bitte durch Email mit. Wir werden nach Möglichkeit versuchen sie zu beantworten, doch kann die Beantwortung wegen der zahlreichen Anfragen einige Zeit in Anspruch nehmen. Wegen steigender Anzahl von Spam- Mails können Anfragen unbeantwortet bleiben. Bei dringenden, eiligen Fragen nutzen Sie bitte das Leguan- und Agamen Forum der DGHT, welches sie unter der Adresse http://www.dght.de/ erreichen können.
Angebote:
Wir züchten momentan die wunderschöne
gelbköpfige "auriceps" Form der Unterart Crotaphytus collaris
baileyi, weiter eine gelb-/ schiefergraue Form aus den "Pecos Plains",
Texas, die grüne "Nominatform",
sowie den rotbraunen "Mohave"-
Halsbandleguan. Jungtiere werden von uns im allgemeinen paarweise (1,1- 2,2-
3,3....) abgeben. Wegen der großen Zahl von Anfragen bitten wir Interessenten
für Nachzuchten aus 2007/2008 um baldige Meldung per Email. Jungtiere können
nicht reserviert werden.
Erwachsene Tiere können wir im Moment nicht
abgeben. Auf unserer Seite über Nachzuchten werden wir in 2007 wieder bekannt
machen, wann Jungtiere abzugeben sind. Siehe NZ/Abgabe/Gesuche.
Sie haben auf unserer Seite die Möglichkeit eigene Angebote oder Gesuche
aufnehmen zu lassen. Melden Sie sich bei Interesse bitte per Email.
Im Sinne der Tiere ist eine Übernahme von
Jungtieren ab ca. 4 bis 6 Wochen nach dem Schlupf nach Rücksprache und
Terminvereinbarung hier bei uns erwünscht. Reservierungen für Übernahmen bei
den im Herbst stattfindenden Börsen (Hamm, Mannheim etc.) sind nicht möglich.
Weitere interessante Links
Deutsche Gesellschaft
für Herpetologie und Terrarienkunde e.V. (DGHT)
http://www.dght.de/
Herpetologische und
terraristische Gesellschaften und Vereine in der Schweiz, Swissherp
http://www.swissherp.org/
Bundesverband für Natur- und Artenschutz e.V. (BNA)
http://www.bna-ev.de/
Colorado
Herpetological Society, CHS:
http://coloherp.org/
Diskussionsforum über Halsbandleguane (in
englisch):
http://www.kingsnake.com/
http://www.geocities.com/
http://www.suncharmers.com/index.html
der Mountainboomer und die Musik:
http://www.mountainboomer.com/
der Mountainboomer, das Staatsreptile von
Oklahoma:
http://www.oklahoma-department.com/
Wo kann ich auch Nachzuchten bekommen?
http://www.collared-lizard-1.com/
http://www.collared-lizard-2.com/
Bitte besucht auch unser Gästebuch
und schreibt uns einen Gruß oder Eure Meinung zu unserer Seite:
Gästebuch leider geschlossen wegen Hackerangriff
Da wir in der Zwischenzeit ein neues Gästebuch eingeführt haben, können sie
sich hier die älteren Einträge ansehen:
Gästebuch alt
Regina
& Robert Schumacher Fröbelstrasse
50 D-58454
Witten |
Herzlichen
Dank für Ihren Besuch. |
© by Robert Schumacher, Germany, wenn nicht anders
angegeben
Wir bemühen uns, diese Website
inhaltlich und sachlich den höchsten Ansprüchen gerecht zu halten. Sollten Sie
dennoch auf in irgendeiner Weise falsche, irreführende oder anstössige Inhalte
oder Aussagen treffen - ganz besonders auch, wenn Sie externen Links (für die
wir ausdrücklich keinerlei Verantwortung übernehmen) folgen - teilen Sie uns
dies bitte sofort mit. Vielen Dank.
E: Collared Lizards - the most important to its
correct attitude and breed
F: Lézard à collier - le le important leur correct tenir et race
ES: Lagarto de collar - el más importante para su actitud y casta correctas
I: Lucertole di collare - l'più importante al relativi atteggiamento e razza
corretti
P: Lagarto do colar - o mais importante para suas atitude e raça corretas
NL: de Halsbandleguaan
Zuletzt
bearbeitet: Montag, 17. März 2008